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15.02.2023 | Irgendwie ist es gar nicht so einfach, einen Newsletter zum Thema KI & Machine Learning zu schreiben. Kaum ist der erste Entwurf fertig, gibt es schon wieder Neuigkeiten. Und eigentlich haben die meisten auch langsam genug von “lustigen” generierten Gedichten und Geburtstagsglückwünschen.
Das zeigt aber auch sehr gut, dass der gedankliche Fokus, wie so oft, nicht auf das Wesentliche gerichtet ist, sondern auf das, was sich direkt vor unseren Augen abspielt.
Im Moment vernebelt der Hype den langfristigen Ausblick. Tools und Lösungen, die als “die Zukunft” gefeiert werden, werden schon in ein paar Monaten in Vergessenheit geraten. Übrig bleiben werden Werkzeuge und Anwendungsfälle, an die wir vielleicht noch gar nicht gedacht haben.
Wird uns die Maschine Arbeit abnehmen? Mit Sicherheit.
Wird uns KI früher oder später überflüssig machen? Wohl kaum. Bei der Content-Welle, die auf uns zurollt – und auf der wir auch selbst surfen –, wird aber die zentrale Frage des Mehrwerts weiter im Fokus stehen. Ob automatisch unterstützt oder auf der Schreibmaschine getippt – der Mehrwert bleibt auch in Zukunft an erster Stelle stehen.
Besonders freut mich, dass wir für diese Speed-Date Ausgabe mit Dr. Mario Fischer einen Interviewpartner gefunden haben, der seine Perspektive zu KI mit uns teilt. Der Professor und Studienleiter für E-Commerce und Herausgeber der Fachzeitschrift Website Boosting betrachtet die aktuellen Entwicklungen und gibt Tipps für die eigenen Website-Aktivitäten.
Schnappen Sie sich einen ☕ oder ein 🥐 und tauchen Sie in dieses spannende Thema ein!
Foto: Christian Klant
In der Zwischenzeit habe ich wieder für Sie Fragen gestellt.
Dieses Mal an Dr. Mario Fischer, Professor und Studiengangsleiter für E-Commerce und Herausgeber von Website Boosting.
Wir wollen von ihm wissen:
Was bleibt nach dem Hype von ChatGPT & Co?
Wer bist du?
Mein Name ist Dr. Mario Fischer und ich bin Professor und Studiengangsleiter für E-Commerce an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt. Ich bin Herausgeber der Fachzeitschrift Website Boosting und berate Unternehmen vornehmlich in Sachen Suchmaschinenoptimierung (SEO), Web Usability und SEO Analytics. Mittlerweile sind es deutlich über 500 aus allen Branchen und Unternehmensgrößen. Das Thema KI gehört mittlerweile fest auch zum Online Marketing und gehört zum Werkzeugkasten.
Wo gibt es bereits besonders tolle Anwendungen von KI & Machine Learning im (Online-) Marketing?
Allseits bekannt ist natürlich ChatGPT, aber auch schon vorher gab es eine Menge Tools, die bei der täglichen Arbeit unterstützen können – insbesondere bei der Datenanalyse und -aufbereitung, für die Prognose und mittlerweile auch für die Content Erstellung. Zu nennen wären hier z. B. Tools wie Jasper, Copy.ai oder Frase.io. Solche Tools helfen mit KI-Baukästen, umfassendere und besser strukturierte Texte zu erstellen, die – gut und mit Sachverstand gemacht – auch das Ranking in Google verbessern können.
Man sollte allerdings nicht auf die Werbung oder wenig durchdachte Empfehlungen hereinfallen, man könne heute schon komplette Texte mit einer KI erzeugen. Das funktioniert noch nicht, kann potenziell von Google auch abgestraft werden und nützt am Ende auch niemandem. Da eine KI immer auf den gleichen Wortkorpus zugreift, sind die benutzten Worte, Sätze und Reihenfolgen von Absätzen und Argumenten zwar komplett unterschiedlich. Aber im Kern steht in allen Texten, je nach Abfrageformulierung der Nutzer:innen, inhaltlich immer das Gleiche drin. Da kommt nichts Neues dazu. Wem das egal ist, Hauptsache möglichst einfach Text auf die Website, hat seinen Job nicht richtig verstanden.
Was bleibt nach dem Hype von ChatGPT & Co?
Erst mal wie immer eine Ernüchterung. Probiert man ChatGPT mit einem echten Auge auf die Einsetzbarkeit aus, erkennt man schnell die Lücken. Hat man fachlich auch Ahnung, stellt man weiterhin fest, dass sich zwischen den wohl formulierten Antworten teilweise einiger Nonsens versteckt. Der kommt aber stilistisch gut daher, denn formulieren können die Maschinen mittlerweile gut. Die reale Gefahr besteht, dass wir künftig mit immer mehr Fehlinformationen gefüttert werden, die wir als jeweilige Laien gar nicht mehr erkennen können.
Ich habe dazu in der gerade erscheinenden Ausgabe 78 der Website Boosting einen ausführlichen Fachartikel geschrieben. Dort ist auch erklärt, wie man sich mit KI-Tools wie Frase.io unterstützen lassen kann. Der Prozess geht dabei bei der Recherche über ein Thema los, unterstützt die Erstellung von Briefings (wenn man nicht selbst schreibt) und hilft, einen Beitrag so zu gliedern und inhaltlich aufzubauen, dass Besucher:innen und auch Google (mehr) zufrieden sind. Dabei werden auch die mittlerweile wichtigen semantischen Signale wie sog. Kookkurrenzen mitberücksichtigt. Mit anderen Worten sagt dir und überwacht das Tool, wenn du etwas über Schnupfen schreibst, dass du die Worte Nase, Nebenhöhle, Entzündung, Sinusitis und andere Begriffe nutzen solltest.
Drehen wir das Beispiel einmal um, dann versteht man den Sinn dahinter besser. An was denke ich, wenn ich die Worte gelb, krumm, Schale, ausrutschen sage? Richtig, an eine Banane. Wer das Gesellschaftsspiel „Tabu“ kennt, versteht das Prinzip sofort. Dort müssen Mitspieler:innen ein gesuchtes Wort erraten, hier Banane, aber man darf die oben genannten Worte zur Erklärung eben nicht nutzen. Das ist gar nicht so einfach und klappt oft nicht in der gebotenen Zeit. Übertragen fühlt sich so Google bei der Textanalyse. Da steht zwar Banane auf der Webseite bzw. taucht dort mehrfach auf – aber gelb, Schale, krumm, Obst, Frucht und Kalzium fehlt. Dann geht es hier wohl im Kern eben nicht um Bananen. Ranking verpasst.
Dies ist nur ein kleines herausgegriffenes Asset, das bei der Contenterstellung heute berücksichtigt werden sollte. Hier helfen Tools nicht nur enorm, ohne deren Hilfe kommt man meist erst gar nicht so weit oder hat einen deutlich höheren Zeitaufwand.
Deine 3 Tipps
… zum Thema ChatGPT & Co sind …
Was du schon immer gefragt werden wolltest …
Hehehe … interessante Frage. Ich werde oft sehr viel und umfassend gefragt. Wenn mich jemand etwas nicht fragt und ich der Meinung bin, etwas wäre wichtig, plappere ich sowas dann ja einfach raus. Ungefragt
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Jan Königstätter ist Experte für Suchmaschinenoptimierung und Suchmaschinenmarketing. 2014 gründete er gemeinsam mit Markus Inzinger Otago Online Consulting GmbH. Neben technischem Coaching und Mentoring des operativen otago-Teams hält er laufend Vorträge und Workshops für diverse Unternehmen und auf Kongressen. Seit 2017 ist Jan Königstätter Google Digital Workshop Certified Trainer.
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